Ja zur Projektstudie «les Collines de la Sonnaz»
Am Sonntag, 12. März sind im Seebezirk die Stimmberechtigten der Gemeinden Courtepin und Misery-Courtion zu einer konsultativen Abstimmung aufgerufen. Es geht darum, ob hinsichtlich eines Windparks am Standort „les Collines de la Sonnaz“ eine Projektstudie die Machbarkeit genauer prüfen soll.
Für die GRÜNEN sind Windkraftanlagen an geeigneten Standorten sinnvoll und ein wichtiges Element für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung. Der Vorstand der GRÜNEN See unterstützt deshalb eine gründliche Prüfung des Standortes und empfiehlt ein Ja zur Projektstudie.
Einige Plakate und Beiträge erwecken den Eindruck, als stünde bereits ein fertig geplanter Windpark zur Abstimmung. Doch es geht um eine Projektstudie zur grundsätzlichen Machbarkeit. Denn viele Fragen zum Perimeter „les Collines de la Sonnaz“ sind noch offen und könnten erst mit der fraglichen Projektstudie beantwortet werden. Die GRÜNEN befürworten diese Prüfung, weil damit eine informierte Diskussion über einen allfälligen Windpark erst möglich wird. Grundsätzliche Überlegungen sprechen dafür, dass jeder Standort, der sich aufgrund nachvollziehbarer Kriterien eignen könnte, seriös geprüft wird.
Neue Elektrizitätskraftwerke sind notwendig, um der Klimakrise entgegenzuwirken und um die Abhängigkeit von Öl und Gas zu reduzieren. Denn trotz Einsparungen und effizienteren Technologien wird der Strombedarf zunehmen. Dies weil vielerorts Öl-Heizungen durch effiziente, aber strombetriebene Wärmepumpen ersetzt werden. Auch die Mobilität wird zunehmend elektrifiziert. Eine nachhaltige und sichere Stromversorgung setzt dabei auf verschiedene, sich ergänzende Energiequellen: Sonne, Wind und Wasser. Obwohl dabei der Solarenergie grosses Potential zukommt, haben Photovoltaikanlagen einen Nachteil: Sie produzieren im Sommerhalbjahr wesentlich mehr Strom als im Winter. Windenergieanlagen produzieren dagegen mehr Winterstrom. Sie sind deshalb ein wesentliches Element, um im Winterhalbjahr eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten.
Vergangenen August hat der Bund eine neue Studie zum Windenergiepotenzial publiziert. Der Kanton Freiburg verfügt gemäss dieser Studie neben den Kantonen Waadt und Bern über die besten Windverhältnissen der Schweiz. Mit über 1800 GWh pro Jahr ist das Windenergiepotenzial im Kanton annähernd so gut wie im Kanton Jura. Hauptverantwortlich dafür ist, dass das Mittelland einem Windkanal gleicht, der von den beiden Hauptrichtungen West-Wind und Bise profitiert. Diese generellen Aussagen müssen jedoch immer durch tatsächliche Messungen vor Ort überprüft werden. Die GRÜNEN befürworten deshalb eine Projektstudie für den Standort „les Collines de la Sonnaz“ mit einer dazugehörigen Windmessung. Die Projektstudie hat auch aufzuzeigen, ob sich ein Windpark am Standort negativ auf Menschen und auf die Umwelt auswirkt. Erst auf dieser Faktenbasis kann seriös entschieden werden, ob sich der Perimeter „les Collines de la Sonnaz“ für Windkraftanlagen eignet.